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Anima Loci: Unterschied zwischen den Versionen

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== Etymologie ==
== Etymologie ==
Anima Loci aus lat. anima ‘Lufthauch, Atem, Seele, Leben‘<ref>„Anima“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <<nowiki>https://www.dwds.de/wb/Anima</nowiki>>, abgerufen am 14.12.2023.</ref>  und loci aus lat locus ‘Ort, Platz, Stelle‘.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Genius_Loci</ref>  
Anima Loci aus lat. anima ‘Lufthauch, Atem, Seele, Leben‘<ref>„Anima“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Anima>, abgerufen am 14.12.2023.</ref>  und loci aus lat locus ‘Ort, Platz, Stelle‘.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Genius_Loci</ref>  


== Begriffsbeschreibung ==
== Begriffsbeschreibung ==
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C.G.Jung setzte Anima mit Seele gleich: “Ich bezeichne die äußere Einstellung, den äußeren Charakter als Persona, die innere Einstellung bezeichne ich als Anima, als Seele.”<ref>Jung, Carl Gustav: Psychologische Typen. In: [ders.]: Gesammelte Werke. Bd. VI. Zürich [u. a.]: Rascher 1967 [1921], S. 627</ref> <ref>Pohl, Stephan, Anima, in: Prechtl, P./ Burkard, F.-P. (Hg.), Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen, Stuttgart 3rd ed. 2008, 27f.</ref>  
C.G.Jung setzte Anima mit Seele gleich: “Ich bezeichne die äußere Einstellung, den äußeren Charakter als Persona, die innere Einstellung bezeichne ich als Anima, als Seele.”<ref>Jung, Carl Gustav: Psychologische Typen. In: [ders.]: Gesammelte Werke. Bd. VI. Zürich [u. a.]: Rascher 1967 [1921], S. 627</ref> <ref>Pohl, Stephan, Anima, in: Prechtl, P./ Burkard, F.-P. (Hg.), Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen, Stuttgart 3rd ed. 2008, 27f.</ref>  


Von Anima leitet sich der Begriff Animismus<ref>Der Begriff geht zurück auf den Anthropologen, Ethnologen und Religionswissenschaftler Eduard.B. Tayler (1832-1917).  Hauptwerk Primitiv Culture</ref> ab, der die Auffassung an die Beseeltheit der Natur, sowohl der lebenden Wesen als auch der unbelebten Objekte, beschreibt.<ref>„Animismus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <<nowiki>https://www.dwds.de/wb/Animismus</nowiki>>, abgerufen am 18.02.2024.</ref> Der Ansatz von E.B. Tyler geht davon aus, dass [...] der Ursprung der Religion im Glauben an die Beseeltheit aller Dinge (Menschen, Tiere, Naturerscheinungen) liegt.”<ref>Burkard, Franz-Peter, Animismus, in: Prechtl, P./ Burkard, F.-P. (Hg.), Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen, Stuttgart 3rd. ed. 2008, 28.</ref>  
Von Anima leitet sich der Begriff Animismus<ref>Der Begriff geht zurück auf den Anthropologen, Ethnologen und Religionswissenschaftler Eduard.B. Tayler (1832-1917).  Hauptwerk Primitiv Culture</ref> ab, der die Auffassung an die Beseeltheit der Natur, sowohl der lebenden Wesen als auch der unbelebten Objekte, beschreibt.<ref>„Animismus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Animismus>, abgerufen am 18.02.2024.</ref> Der Ansatz von E.B. Tyler geht davon aus, dass [...] der Ursprung der Religion im Glauben an die Beseeltheit aller Dinge (Menschen, Tiere, Naturerscheinungen) liegt.”<ref>Burkard, Franz-Peter, Animismus, in: Prechtl, P./ Burkard, F.-P. (Hg.), Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen, Stuttgart 3rd. ed. 2008, 28.</ref>  


Sie spielt in den meisten ethnischen Religionen eine wichtige Rolle.<ref>Hirschberg, Walter und Müller, Wolfgang: Wörterbuch der Völkerkunde, 2.Auflage, Verlag Reimer, Berlin 2005.</ref>
Sie spielt in den meisten ethnischen Religionen eine wichtige Rolle.<ref>Hirschberg, Walter und Müller, Wolfgang: Wörterbuch der Völkerkunde, 2.Auflage, Verlag Reimer, Berlin 2005.</ref>


Der Begriff Anima Loci wird in Zusammenhang mit Genius Loci verwendet. Anima Loci wird als „Seele“ eines Ortes, seine wesentliche Persönlichkeit beschrieben.<ref>Pennick, Nigel (1996). ''Keltische Heilige Landschaften'' . Themse und Hudson. ISBN  0-500-01666-6 . S. 13 - 15.</ref> Genius Loci wird als “Geist” eines Ortes und dessen besondere Atmosphäre beschrieben.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Genius_loci</ref>
Der Begriff Anima Loci wird in Zusammenhang mit Genius Loci verwendet. Anima Loci wird als „Seele“ eines Ortes, seine wesentliche Persönlichkeit beschrieben.<ref>Pennick, Nigel (1996). ''Keltische Heilige Landschaften'' . Themse und Hudson. ISBN  0-500-01666-6 . S. 13 - 15.</ref> Genius Loci wird als “Geist” eines Ortes und dessen besondere Atmosphäre beschrieben.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Genius_loci</ref>
== Einzelnachweise ==
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== Weiterführende Begriffe ==
== Weiterführende Begriffe ==
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[[Genius Mundi]]
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== Weiterführende Literatur ==
== Bibliographie ==
Pennick, Nigel (1996). Keltische Heilige Landschaften . Themse und Hudson. ISBN  0-500-01666-6
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== Einzelnachweise ==
<references />

Aktuelle Version vom 26. November 2025, 16:29 Uhr

Etymologie

Anima Loci aus lat. anima ‘Lufthauch, Atem, Seele, Leben‘[1]  und loci aus lat locus ‘Ort, Platz, Stelle‘.[2]

Begriffsbeschreibung

Im geokulturellen Kontext wird der Begriff Anima Loci im Sinne von ‘Ortsseele‘ gebraucht.

C.G.Jung setzte Anima mit Seele gleich: “Ich bezeichne die äußere Einstellung, den äußeren Charakter als Persona, die innere Einstellung bezeichne ich als Anima, als Seele.”[3] [4]

Von Anima leitet sich der Begriff Animismus[5] ab, der die Auffassung an die Beseeltheit der Natur, sowohl der lebenden Wesen als auch der unbelebten Objekte, beschreibt.[6] Der Ansatz von E.B. Tyler geht davon aus, dass [...] der Ursprung der Religion im Glauben an die Beseeltheit aller Dinge (Menschen, Tiere, Naturerscheinungen) liegt.”[7]

Sie spielt in den meisten ethnischen Religionen eine wichtige Rolle.[8]

Der Begriff Anima Loci wird in Zusammenhang mit Genius Loci verwendet. Anima Loci wird als „Seele“ eines Ortes, seine wesentliche Persönlichkeit beschrieben.[9] Genius Loci wird als “Geist” eines Ortes und dessen besondere Atmosphäre beschrieben.[10]

Einzelnachweise

  1. „Anima“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Anima>, abgerufen am 14.12.2023.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Genius_Loci
  3. Jung, Carl Gustav: Psychologische Typen. In: [ders.]: Gesammelte Werke. Bd. VI. Zürich [u. a.]: Rascher 1967 [1921], S. 627
  4. Pohl, Stephan, Anima, in: Prechtl, P./ Burkard, F.-P. (Hg.), Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen, Stuttgart 3rd ed. 2008, 27f.
  5. Der Begriff geht zurück auf den Anthropologen, Ethnologen und Religionswissenschaftler Eduard.B. Tayler (1832-1917).  Hauptwerk Primitiv Culture
  6. „Animismus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Animismus>, abgerufen am 18.02.2024.
  7. Burkard, Franz-Peter, Animismus, in: Prechtl, P./ Burkard, F.-P. (Hg.), Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen, Stuttgart 3rd. ed. 2008, 28.
  8. Hirschberg, Walter und Müller, Wolfgang: Wörterbuch der Völkerkunde, 2.Auflage, Verlag Reimer, Berlin 2005.
  9. Pennick, Nigel (1996). Keltische Heilige Landschaften . Themse und Hudson. ISBN  0-500-01666-6 . S. 13 - 15.
  10. https://en.wikipedia.org/wiki/Genius_loci

Weiterführende Begriffe

Genius Loci

Anima Mundi

Genius Mundi

Bibliographie

[Pennick1996]Pennick,Nigel (1996): Die heiligen Landschaften der Kelten. (1). Aurun Verlag, Uhlstädt-KirchhaselLink zu Google Scholar