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Geopathie: Unterschied zwischen den Versionen

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== Etymologie ==
== Etymologie ==
Geopathie aus '''geo-''' ‘die Erde, das Land betreffend, Erd-, Land-’, dem altgriechisch gḗ (γῆ) ‘Erde, Land’ zugrunde liegt; und '''-pathie''' ‘von griech. páthos (πάθος) ‘(Miß)geschick, Leid.
Geopathie aus '''geo-''' ‘die Erde, das Land betreffend, Erd-, Land-’, dem altgriechisch gḗ (γῆ) ‘Erde, Land’ zugrunde liegt<ref>„geo-“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, [https://www.dwds.de/wb/etymwb/geo- <https://www.dwds.de/wb/etymwb/geo->] (Zugriff am 14.12.2023)</ref>; und '''-pathie''' ‘von griech. páthos (πάθος) ‘(Miß)geschick, Leid<ref>„Pathologie“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, [https://www.dwds.de/wb/etymwb/Pathologie <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Pathologie>] (Zugriff am 14.12.2023)</ref>.


== Begriffsbeschreibung ==
== Begriffsbeschreibung ==
Zur Geopathie zählen alle geographischen, klimatischen und meteorologischen Bedingungen, die Krankheiten verursachen.  Auch Erkrankungen durch Radioaktivität oder Schwermetalle im Boden zählen zur Geopathie. Im Sprachgebrauch wird die Geopathie in der Regel nur auf Beeinträchtigungen bezogen,  die durch Erdstrahlen verursacht werden.
Zur Geopathie zählen alle geographischen, klimatischen und meteorologischen Bedingungen, die Krankheiten verursachen<ref>„geopathisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, [https://www.dwds.de/wb/geopathisch <https://www.dwds.de/wb/geopathisch>] (Zugriff am 11.11.2023)</ref>.  Auch Erkrankungen durch Radioaktivität oder Schwermetalle im Boden zählen zur Geopathie. Im Sprachgebrauch wird die Geopathie in der Regel nur auf Beeinträchtigungen bezogen,  die durch Erdstrahlen verursacht werden.


Der Bezug zu Erdstrahlen wurde der Begriff in den 1930er Jahren von Walther, J. (in „Das Rätsel der Wünschelrute”, 1933) eingeführt. Er führte Rutenexperimente mit Studenten durch und stellte gesundheitliche Beeinträchtigungen über Erdstrahlenzonen fest, die von einem Professor überprüft wurden. „Deshalb nannte Walter, J. diese Erdzonen ´geopatische Zone´, er sprach von ´Geopathie´ (pathos, griech. = in der ursprünglichen Bedeutung: Wahrnehmung).“
Der Bezug zu Erdstrahlen wurde der Begriff in den 1930er Jahren von Walther, J. (in „Das Rätsel der Wünschelrute”, 1933) eingeführt. Er führte Rutenexperimente mit Studenten durch und stellte gesundheitliche Beeinträchtigungen über Erdstrahlenzonen fest, die von einem Professor überprüft wurden. „Deshalb nannte Walter, J. diese Erdzonen ´geopatische Zone´, er sprach von ´Geopathie´ (pathos, griech. = in der ursprünglichen Bedeutung: Wahrnehmung).“<ref>Rüdenauer, Irmtrau, Die Bedeutung der Radiästhesie für Pflanzen vorwiegend aus dem mitteleuropäischen Raum, Diplomarbeit im Fach Ökochemie an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Internationale Agrarwissenschaft, betreut von Prof. Dr. Reinhold Kickuth, Eigenveröffentlichung, Witzenhausen, 1981, 1</ref>


== Hinweis zu wissenschaftlichen Studien ==
== Hinweis zu wissenschaftlichen Studien ==
Im Bereich der Untersuchung geopathogener Wirkungen von Erdstrahlen auf den Menschen gibt es zwei Studien, die den Ansprüchen einer seriösen wissenschaftlichen Studie genügen. Bei der Studie „Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress“ wurde an über 100 Personen die gesundheitlichen Folgen eines geopathogenen Standorts (Wasseradern, Verwerfungen und Netzgitterkreuzungen) mit dem eines neutralen Standorts verglichen. Die Studie ergab „ein Odds-Ratio (Risikoverhältnis) von 2,7 für die Krebserkrankungen [...], was bedeutet, dass das Risiko an Krebs zu erkranken, wenn man auf einem „geopathogenen“ Platz schläft um das 2,7-fache erhöht ist […]. Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen fällt dieses Odds-Ration noch höher aus, nämlich 3,79, was bedeutet, dass eine Person, die auf einem ´geopathogenen´ Schlafplatz schläft ein um fast 3,8-fach erhöhtes Risiko hat, eine Herz-Kreislauf-Erkankung zu erleiden […]."
Im Bereich der Untersuchung geopathogener Wirkungen von Erdstrahlen auf den Menschen gibt es zwei Studien, die den Ansprüchen einer seriösen wissenschaftlichen Studie genügen. Bei der Studie „Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress“ wurde an über 100 Personen die gesundheitlichen Folgen eines geopathogenen Standorts (Wasseradern, Verwerfungen und Netzgitterkreuzungen) mit dem eines neutralen Standorts verglichen. Die Studie ergab „ein Odds-Ratio (Risikoverhältnis) von 2,7 für die Krebserkrankungen [...], was bedeutet, dass das Risiko an Krebs zu erkranken, wenn man auf einem „geopathogenen“ Platz schläft um das 2,7-fache erhöht ist […]. Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen fällt dieses Odds-Ration noch höher aus, nämlich 3,79, was bedeutet, dass eine Person, die auf einem ´geopathogenen´ Schlafplatz schläft ein um fast 3,8-fach erhöhtes Risiko hat, eine Herz-Kreislauf-Erkankung zu erleiden […]."<ref>Mag.Konta, Brigitte , Mag. Dr.  Frank, Wilhelm , Dr. Engelbert Dechant, Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress, Wien, 2007, S.5</ref>


Bei der Studie von Otto Bergsmann wurden 24 biologische Stressparameter an 985 Versuchspersonen in 6.943 Untersuchungen bestimmt. In der Studie wurden die von Rutengängern als durch „Erdstrahlen“ belastete lokalisierte Orte, hier als „Reizzonen“ oder „Zonen“ bezeichnet, mit ungestörten Orten verglichen. Alle Versuche wurden dabei jeweils im Doppelblindversuch durchgeführt. „Dabei waren von 24 Parametern bzw. Phänomenen bei 12 signifikanter bis höchstsignifikanter, bei 5 tendenzieller (Trend) und bei 6 kein standortabhängiger Einfluss auf das regulatorische Verhalten nachweisbar [...]. Es stehen somit 17 positive Ergebnisse 6 negativen gegenüber, wobei noch einmal darauf hingewiesen werden muss, dass schon ein einziges signifikantes Ergebnis als Beweis der Standortwirkung anerkannt werden müsste. Die Wirkung von standortabhängigen Faktoren auf Regelsysteme des menschlichen Organismus ist dadurch zweifelsfrei nachgewiesen […].“
Bei der Studie von Otto Bergsmann wurden 24 biologische Stressparameter an 985 Versuchspersonen in 6.943 Untersuchungen bestimmt. In der Studie wurden die von Rutengängern als durch „Erdstrahlen“ belastete lokalisierte Orte, hier als „Reizzonen“ oder „Zonen“ bezeichnet, mit ungestörten Orten verglichen. Alle Versuche wurden dabei jeweils im Doppelblindversuch durchgeführt. „Dabei waren von 24 Parametern bzw. Phänomenen bei 12 signifikanter bis höchstsignifikanter, bei 5 tendenzieller (Trend) und bei 6 kein standortabhängiger Einfluss auf das regulatorische Verhalten nachweisbar [...]. Es stehen somit 17 positive Ergebnisse 6 negativen gegenüber, wobei noch einmal darauf hingewiesen werden muss, dass schon ein einziges signifikantes Ergebnis als Beweis der Standortwirkung anerkannt werden müsste. Die Wirkung von standortabhängigen Faktoren auf Regelsysteme des menschlichen Organismus ist dadurch zweifelsfrei nachgewiesen […].“<ref>Bergsmann, Otto , Risikofaktor Standort – Rutengängerzone und Mensch -   Wissenschaftliche Untersuchung zum Problem der Standorteinflüsse auf den Menschen, Facultas Universitätsverlag, Wien, 1990, 151 Hervorhebung in Fett wie im Originaltext</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
# „geo-“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <<nowiki>https://www.dwds.de/wb/etymwb/geo-</nowiki>> (Zugriff am 14.12.2023)
<references />
# „Pathologie“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <<nowiki>https://www.dwds.de/wb/etymwb/Pathologie</nowiki>> (Zugriff am 14.12.2023)
 
# „geopathisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <<nowiki>https://www.dwds.de/wb/geopathisch</nowiki>> (Zugriff am 11.11.2023)
# Rüdenauer, Irmtrau, Die Bedeutung der Radiästhesie für Pflanzen vorwiegend aus dem mitteleuropäischen Raum, Diplomarbeit im Fach Ökochemie an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Internationale Agrarwissenschaft, betreut von Prof. Dr. Reinhold Kickuth, Eigenveröffentlichung, Witzenhausen, 1981, 1
# Mag.Konta, Brigitte , Mag. Dr.  Frank, Wilhelm , Dr. Engelbert Dechant, Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress, Wien, 2007, S.5


== Weiterführende Begriffe ==
== Weiterführende Begriffe ==
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[[Erdstrahlen]]
[[Erdstrahlen]]


== Weiterführende Literatur ==
== Bibliografie ==
Bergsmann, Konta:Leider sind die Untersuchungen von Bergsmann und Konta u.a. nur noch als Antiquariat im Buchhandel zu erhalten. Unter <nowiki>https://www.reiner-padligur.de/info_erdstrahlen_untersuchung.htm</nowiki> sind einige Details aus diesen  Untersuchungen veröffentlicht.
<bibprint  filter = "key:%Geopathie%"  />
 
von Pohl, Gustav Freiherr, Erdstrahlen als Krankheits- und Krebserreger, Feucht, 1978, (Reprint von: München, 1932)
 
Endrös, Robert, Die Strahlung der Erde und ihre Wirkung auf das Leben, Remscheid, 1988

Aktuelle Version vom 14. November 2025, 12:24 Uhr

Etymologie

Geopathie aus geo- ‘die Erde, das Land betreffend, Erd-, Land-’, dem altgriechisch gḗ (γῆ) ‘Erde, Land’ zugrunde liegt[1]; und -pathie ‘von griech. páthos (πάθος) ‘(Miß)geschick, Leid[2].

Begriffsbeschreibung

Zur Geopathie zählen alle geographischen, klimatischen und meteorologischen Bedingungen, die Krankheiten verursachen[3].  Auch Erkrankungen durch Radioaktivität oder Schwermetalle im Boden zählen zur Geopathie. Im Sprachgebrauch wird die Geopathie in der Regel nur auf Beeinträchtigungen bezogen,  die durch Erdstrahlen verursacht werden.

Der Bezug zu Erdstrahlen wurde der Begriff in den 1930er Jahren von Walther, J. (in „Das Rätsel der Wünschelrute”, 1933) eingeführt. Er führte Rutenexperimente mit Studenten durch und stellte gesundheitliche Beeinträchtigungen über Erdstrahlenzonen fest, die von einem Professor überprüft wurden. „Deshalb nannte Walter, J. diese Erdzonen ´geopatische Zone´, er sprach von ´Geopathie´ (pathos, griech. = in der ursprünglichen Bedeutung: Wahrnehmung).“[4]

Hinweis zu wissenschaftlichen Studien

Im Bereich der Untersuchung geopathogener Wirkungen von Erdstrahlen auf den Menschen gibt es zwei Studien, die den Ansprüchen einer seriösen wissenschaftlichen Studie genügen. Bei der Studie „Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress“ wurde an über 100 Personen die gesundheitlichen Folgen eines geopathogenen Standorts (Wasseradern, Verwerfungen und Netzgitterkreuzungen) mit dem eines neutralen Standorts verglichen. Die Studie ergab „ein Odds-Ratio (Risikoverhältnis) von 2,7 für die Krebserkrankungen [...], was bedeutet, dass das Risiko an Krebs zu erkranken, wenn man auf einem „geopathogenen“ Platz schläft um das 2,7-fache erhöht ist […]. Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen fällt dieses Odds-Ration noch höher aus, nämlich 3,79, was bedeutet, dass eine Person, die auf einem ´geopathogenen´ Schlafplatz schläft ein um fast 3,8-fach erhöhtes Risiko hat, eine Herz-Kreislauf-Erkankung zu erleiden […]."[5]

Bei der Studie von Otto Bergsmann wurden 24 biologische Stressparameter an 985 Versuchspersonen in 6.943 Untersuchungen bestimmt. In der Studie wurden die von Rutengängern als durch „Erdstrahlen“ belastete lokalisierte Orte, hier als „Reizzonen“ oder „Zonen“ bezeichnet, mit ungestörten Orten verglichen. Alle Versuche wurden dabei jeweils im Doppelblindversuch durchgeführt. „Dabei waren von 24 Parametern bzw. Phänomenen bei 12 signifikanter bis höchstsignifikanter, bei 5 tendenzieller (Trend) und bei 6 kein standortabhängiger Einfluss auf das regulatorische Verhalten nachweisbar [...]. Es stehen somit 17 positive Ergebnisse 6 negativen gegenüber, wobei noch einmal darauf hingewiesen werden muss, dass schon ein einziges signifikantes Ergebnis als Beweis der Standortwirkung anerkannt werden müsste. Die Wirkung von standortabhängigen Faktoren auf Regelsysteme des menschlichen Organismus ist dadurch zweifelsfrei nachgewiesen […].“[6]

Einzelnachweise

  1. „geo-“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/geo-> (Zugriff am 14.12.2023)
  2. „Pathologie“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Pathologie> (Zugriff am 14.12.2023)
  3. „geopathisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/geopathisch> (Zugriff am 11.11.2023)
  4. Rüdenauer, Irmtrau, Die Bedeutung der Radiästhesie für Pflanzen vorwiegend aus dem mitteleuropäischen Raum, Diplomarbeit im Fach Ökochemie an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Internationale Agrarwissenschaft, betreut von Prof. Dr. Reinhold Kickuth, Eigenveröffentlichung, Witzenhausen, 1981, 1
  5. Mag.Konta, Brigitte , Mag. Dr.  Frank, Wilhelm , Dr. Engelbert Dechant, Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress, Wien, 2007, S.5
  6. Bergsmann, Otto , Risikofaktor Standort – Rutengängerzone und Mensch -   Wissenschaftliche Untersuchung zum Problem der Standorteinflüsse auf den Menschen, Facultas Universitätsverlag, Wien, 1990, 151 Hervorhebung in Fett wie im Originaltext


Weiterführende Begriffe

Geobiologie

Erdstrahlen

Bibliografie

[Endrös1988]Endrös, Robert (1988): Die Strahlung der Erde und ihre Wirkung auf das Leben. (4). Pattrath-Druck, RemscheidLink zu Google Scholar
[Hartmann1986]Hartmann, Ernst (1986): Über Konstitution Yin Yang und Reaktionstypen. (1). Forschungskreis für Geobiologie Dr.Hartmann e.V., MünchenLink zu Google Scholar
[Konta2007]Konta, Brigitte, Frank, Wilhelm: Geopathogene Zonen im Wohnbereich und Stress, 2007Link zu Google Scholar
[Pohl1932]Pohl, Gustav Freiherr von (1932): Erdstrahlen als Krankheits- und Krebserreger. (1). Jos. C. Hubers Verlag, DiessenLink zu Google Scholar