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Erdwahrsagung

Aus earthwiki

Etymologie

Kleromantie aus Klero bzw. Clero ‘das Los’ aus griech. klḗros (κλῆρος) ‘Los, Anteil, Erbteil, zugeloster Besitz’;[1] [2]  und Mantik von altgriechisch (μαντικὴ τέχνη) mantikḗ téchnē ‚Kunst der Zukunftsdeutung‘ ist eine Form der Wahrsagung, bei der das Los entscheidet.[3]

Begriffsbeschreibung

Erdwahrsagung ist eine Form der Kleromantie. Kleromantie ist eine Form des Losverfahrens, bei der ein Ergebnis durch Mittel bestimmt wird, die normalerweise als zufällig gelten würden , wie zum Beispiel das Würfeln.[4]

Wahrsagung unterscheidet zwei Begriffe:

  • Mantik von altgriechisch (μαντικὴ τέχνη) mantikḗ téchnē ‚Kunst der Zukunftsdeutung‘ und
  • Divination von lateinisch divinatio ‚Wahrsagung‘, eigentlich ‚Erforschung des göttlichen Willens‘.

Davon zu unterscheiden ist die

  • Weissagung, auch Prophetie von altgriechisch (προφήτης) prophḗtēs ‘Fürsprecher‘, ‘Sendbote‘, ‘Voraussager‘.

Begriffsabgrenzung

In manchen Lexika wird Geomantie mit Techniken der Erdwahrsagung (Punktiertechniken, Sandkunst) gleichgesetzt. Dies entspricht nicht der heutigen Wortbedeutung von Geomantie. Geomantie ist weder eine Zukunftsdeutung noch eine Erforschung des göttlichen Willens. Geomantie beschreibt in den antiken Schriften die Berechnung und Interpretation der Topographie. Die schriftlichen Quellen erläutern auch die Folgen der Errichtung eines Gebäudes an bestimmten Orten. Das heißt, die Prognose für die Bewohner, wenn sie an diesem oder jenem Ort ihr Haus bauen, steht fest. Prognose bedeutet aber nicht Prophetie.[5]

Methodenbeschreibung

Punktierkunst ist eine Form der Wahrsagetechnik, mit der Markierungen auf dem Boden oder durch Erde oder Sand gebildete Muster zu interpretieren. Sie ist eine Form der Kleromantie (Losverfahren), bei der ein Ergebnis durch Mittel bestimmt wird, die normalerweise als zufällig gelten würden, wie zum Beispiel das Würfeln, von denen angenommen wird, dass sie den Willen einer Gottheit offenbaren.[6]

  • Arabische Punktierkunst aus arabisch raml oder ilm al-raml als ‘Wissenschaft vom Sand‘. Griechische Wiedergaben entlehnten direkt das arabische Wort raml („Sand“) und gaben es als rhamplion oder rabolion wieder. Andere arabische Namen sind Khatt al-Raml und Darb al-Raml. Aus der arabischen Kunst hat sich die madagassische Punktierkunst Sikidiy entwickelt.[7]
  • Afrikanische Punktierkunst als Teil der ‘Ifá‘, einem Wahrsagungssystem der Yoruba- Religion. Die Technik besteht darin, eine Handvoll Erde in die Luft zu werfen und zu beobachten, wie die Erde fällt. Ifa hat ihren Ursprung in Westafrika und verwendet dieselben sechzehn Figuren wie die arabische Punktierkunst.[8]
  • Zentralasiatische Punktierkunst aus Kumalak von kasachisch (құмалақ) qumalaq ist eine Form, die ihren Ursprung in Zentralasien hat. Bei dieser Wahrsagemethode werden 41 Bohnen, Steine ​​oder Schafmist („Kumalak“ bedeutet Schafmist in den Turksprachen) in Haufen sortiert.[9]

Weiterführende Begriffe

Arabische Punktierkunst

Afrikanische Punktierkunst

Zentralasiatische Punktierkunst

Weiterführende Literatur

Literatur wird noch erfasst

Einzelnachweise

  1. „Klerus“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Klerus>, abgerufen am 15.12.2023.
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Cleromancy, abgerufen am 15.12.2023.
  3. „Mantik“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Mantik>, abgerufen am 15.12.2023 und https://de.wiktionary.org/wiki/Mantik
  4. https://en.wikipedia.org/wiki/Cleromancy, abgerufen am 15.12.2023.
  5. siehe auch: Maurer, Petra, in: http://www.tibet-encyclopaedia.de/geomantie-in-tibet.html, abgerufen am 15.12.2023.
  6. https://en.wikipedia.org/wiki/Cleromancy, abgerufen am 15.12.2023.
  7. https://en.wikipedia.org/wiki/Arabic_geomancy, abgerufen am 15.12.2023.
  8. https://en.wikipedia.org/wiki/Ifá, abgerufen am 15.12.2023.
  9. https://en.wikipedia.org/wiki/Kumalak, abgerufen am 15.12.2023.