Elektrosmog
Etymologie
Elektrosmog aus Elektro- ‘auf Elektrizität beruhend’, nach nlat. electrica, abgeleitet von griech. ēléktōr (ἠλέκτωρ) ‘strahlende Sonne’[1] und -smog, zusammengesetztes Wort aus engl. smoke ‚Rauch‘ und engl. fog ‚Nebel‘.[2]
Begriffsbeschreibung
Nach dem Online-Lexikon der Biologie von Spektrum.de ist Elektrosmog die “umgangssprachliche Bezeichnung für die mit zunehmender Technisierung der modernen Gesellschaft ständig anwachsende Einwirkung elektromagnetischer Felder (z.B. ausgehend von leistungsstarken Sendern, Hochspannungsleitungen, Umspannstationen, aber auch von Geräten der Unterhaltungselektronik, Mobiltelefon, Mikrowellengeräte usw.) auf Organismen, insbesondere den Menschen.“[3]
Dabei stehen Beeinträchtigungen, gesundheitliche Störungen und Krankheiten im Vordergrund, die bereits weit unter den erlaubten gesetzlichen Grenzwerten, in Deutschland festgelegt durch die Bundesimmissionsschutz-Verordnung (BIschV), auftreten.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien, die den gesundheitlich störenden Einfluss des Elektrosmogs auf den Menschen belegen. Angefangen von Befindlichkeitsstörungen, wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen oder Unwohlsein, bis zu Krankheiten, wie Unfruchtbarkeit oder Krebs, gibt es viele biologische Effekte, die in einem direkten Zusammenhang mit Elektrosmog gebracht werden.[4]
Deswegen hat auch der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und regionale Angelegenheiten und des ständigen Ausschusses des Europarates, im Mai 2011 die Handystrahlung in die Kategorie 2b als möglicherweise krebserregend eingestuft. Ebenfalls in Mai 2011 hat der beratende Ausschuss der ´Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation WHO´, kurz IARC, festgelegt, dass Handystrahlung in der Kategorie 2b geführt wird als: "possibly carcinogenic to humans" – also als möglicherweise krebserregend.[5] Die Gefahr der Handystrahlung steht somit auf einer Stufe wie das geächtete Pflanzenschutzmittel DDT oder Benzin, Nickel und Chloroform.
Falls Elektrosmog vorhanden ist, gibt es neben dem Ausschalten oder einen größeren Abstand zu den verursachenden Geräten, in der Regel eine Vielzahl von Sanierungsmöglichkeiten, um die Störung zu minimieren.[6] In der Regel sollte aber gerade bei hochfrequenten Störungen dann ein baubiologischer Messtechniker zur Rate gezogen werden.
Weiterführende Begriffe
Elektrobiologie
BImschV (Bundesimmissionsschutz-Verordnung)
Niederfrequenz
Hochfrequenz
Elektromagnetische Felder
Elektrische Felder
Magnetische Felder
Weiterführende Literatur
- Maes, Wolfgang, Stress durch Strom und Strahlung, Institut für Baubiologie + Ökologie IBN, Neubeuren, 62013 Anmerkung: z.Z. aktuelle Buchergänzung: Felder, Wellen, Strahlung (A) unter: https://www.verband-baubiologie.de/info-portal/aktuelles/100-aktuelle-ergaenzungen-zum-buch-stress-durch-strom-und-strahlung-von-wolfgang-maes.html
- Schauer, Martin, Feldreduzierung in Gebäuden – Geschirmte Elektroinstallation, Abschirmung an Gebäuden und in Wohnungen, Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg, 2013
- Virnich, Martin H., Baubiologische EMF-Messtechnik – Grundlagen der Feldtheorie; Praxis der Feldmesstechnik, Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg, 2012
- EUROPAEM EMF‐Leitlinie 2016 zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF‐bedingter Beschwerden und Krankheiten
Weblinks
Es gibt gute informative Website von der Umwelt- und Verbraucherorganisation zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung. Eine gemeinsame Website der Schweizer und deutschen Dachorganisation mit laufend aktuellen Infos und Hintergründe sowie Medienmaterialien zum Thema Elektrosmog.
Eine übersichtliche Zusammenstellung von Studienergebnissen und Infos zu den diversen Grenzwerten gibt es auch in der Website von Reiner Padligur. Darin zwei Tabellen mit gesetzlichen Grenzwerten und den von diversen Institutionen geforderten deutlich geringeren elektrobiologischen Grenzwerten und deren Vergleich zu den in Studien festgestellten biologischen Effekten für die Hochfrequenz und für die Niederfrequenz.
Einzelnachweise
- ↑ „Elektrizität“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, Quelle: <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Elektrizit%C3%A4t> (Zugriff am 15.12.2023)
- ↑ Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/Smog (Zugriff am 18.02.2024)
- ↑ Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/elektrosmog/20810 (Zugriff am 20.10.2023)
- ↑ NCRP-Bericht 1995 (Nationaler Rat für Strahlenschutz und Strahlensicherheit in der USA) und Quelle https://www.diagnose-funk.org/forschung/wirkungsmodelle/zellstress-durch-mobilfunkstrahlung/der-review-von-yakymenko-(2015)/schaedigungen-unterhalb-der-grenzwerte (Zugriff am 20.10.2023)
- ↑ Ausschuss der ´Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation WHO´, Infos darüber auch unter Quelle: https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=929 (Zugriff am 20.10.2023)
- ↑ Moldan, Dietrich & Pauli, Peter, Reduzierung hochfrequenter Strahlung im Bauwesen: Baustoffe und Abschirmmaterialien, 4.Band der Reihe „EMV-Themen des VDB, Verlag des Anbus e.V., Fürth, 2015