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Radiästhesie

Aus earthwiki

Etymologie

Radiästhesie aus radi- von lateinisch radius ‘Stab, Speiche, Strahl‘[1] und -ästhesie aus griechisch aisthesis (αἴσθησις)‚ Sinneswahrnehmung‘, aisthētós (αἰσθητός) ‘wahrnehmbar’ und aisthētikós (αἰσθητικός) ‘der Wahrnehmung fähig’, die zu griech. aisthánesthai (αἰσθάνεσθαι) ‘durch die Sinne wahrnehmen, empfinden, fühlen’ gehören.[2]

Begriffsbeschreibung

Radiästhesie wird als zusammengesetzter Begriff im Sinne von „Strahlenfühligkeit“ gebraucht und beschreibt eine Form der Körperwahrnehmung.[3]

Nach Maria Frauzen in „Radiästhesie – Ein Überblick über die Ruten- und Pendelkunst“ (Wiesbaden, 1953) wird der Begriff Radiästhesie erstmalig im Jahre 1930 von Franz. Abbé Bouly erwähnt . Frauzen erklärt Radiästhesie als ´die Fähigkeit mancher Menschen, über das durch die fünf Sinne erfahrbare hinaus gewisse ´´Strahlungen´´ zu empfinden´.“[4] (Hinweis: Inzwischen sprechen wir von sechs Sinnen, weil der Tastsinn und die Temperaturfühligkeit getrennte Sinne sind.)

“Generell lässt sich sagen, dass die Radiästhesie aus der Magie und aus den alten Divinationsmethoden hervorgegangen ist, d.h. aus einer Reihe von Orakel- und Wahrsagungsmethoden, deren Ursprung sich im Nebel der Vorgeschichte verliert. Dabei spielen vor allem die Rhabdomantie (Anwendung magischer Zauberstäbe) eine Rolle sowie jene Divinationsmethoden, die auf der Deutung ´magischer´, d.h. nicht durch physikalische Ursache vermittelter Bewegungen beruht (Kiesewetter 1895).“[5]

Anwendungsbeschreibung

„Sich auf dem Gebiet der Radiästhesie zu betätigen heißt: mit Hilfe eines in der Hand gehaltenen Gerätes etwas zu suchen. Als Gerät dient dabei entweder eine Wünschelrute, die aus einem gegabelten Ast bestehen kann, oder einem Pendel. Ähnlich dem kurz gehaltenen Lot eines Maurers. Gesucht wird nach allem Möglichen: nach unterirdischem Wasser, das in einer engen Spalte unter der Erdoberfläche fließt, nach Ölvorkommen oder einer Erzader, nach einem verstopften Abflussrohr oder einem elektrischen Kabel [….].“[6]

Die Bewegung der Rute ist auf eine Körperreaktion beim Rutengeher zurückzuführen, die durch eine Änderung des energetischen Umfeld ausgelöst wird, wenn man von A nach B geht. Wo keine energetische Differenz vorhanden ist, da gibt es auch keinen Rutenausschlag.

Weiterführende Begriffe

Wünschelrute

Rhabdomantie

Erdstrahlen

Weiterführende Literatur

[Bird1981]Bird, Christopher (1981): Wünschelrute oder das Mysterium der weissagenden Hand. (%edition%). Moos & Partner, MünchenLink zu Google Scholar
[Kalteiß ]Kalteiß Ewald (2011): Grundlagen der Radiaesthesie - Anleitung zum Rutengehen. (1). Log.Per. Messtechnik & Medien, PrienLink zu Google Scholar
[Lüdeling1994]Lüdeling Hartmut (1994): Handbuch der Radiästhesie / Schwerpunkt Grifflängentechnik. (1). Drachen Verlag, NienburgLink zu Google Scholar
[Schneider1977]Schneider, Reinhard (1977): Leitfaden und Lehrkurs der Ruten- und Pendelkunst / Einführung in die Radiästhesie, Teil 1. (1). Eigenverlag, WertheimLink zu Google Scholar

Einzelnachweise

  1. „Radius“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, Quelle: <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Radius> (Zugriff am 14.12.2023)
  2. „Ästhetik“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, Quelle: <https://www.dwds.de/wb/etymwb/%C3%84sthetik> (Zugriff am 14.12.2023)
  3. Lüdeling,Hartmut, Handbuch der Radiästhesie / Schwerpunkt Grifflängentechnik, Erfahrungswissenschaftlicher Verlag Eike Hensch, Nienburg, 1994, 121f
  4. Rüdenauer, Irmtraut, Die Bedeutung der Radiästhesie für Pflanzen vorwiegend aus dem mitteleuropäischen Raum, Diplomarbeit im Fach Ökochemie an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Internationale Agrarwissenschaft, betreut von Prof. Dr. Reinhold Kickuth, Eigenverlag, Witzenhausen, 1981, 1
  5. Bischof, Marco, Geschichte der Radiästhesie – Teil 1: Von der Antike bis zum Beginn der Aufklärung, in: Hagia Chora – Zeitschrift für Geomantie, Heft 18 ´Radiästhesie´, Human Touch Medienproduktion GmbH, Klein-Jasedow, 2004, 24f
  6. Bird, Christopher, Wünschelrute oder das Mysterium der weissagenden Hand, 1979 (engl.) / Moos-Verlag, München, 1981(dt.), 11