Wünschelrute
Etymologie
Wünschelrute von ahd. wunskilgerta - zu wünschen im Sinne von ‘etw. aussprechen, das wirksam oder wirklich werden soll’; und[1] -rute aus ahd. ruota ‘Gerte, Stange, Stock, Zweig‘, auch -gerte, -reis, -wurz u.a.[2]
Begriffsbeschreibung
Die Wünschelrute ist eine gabelförmige Rute aus unterschiedlichen Materialien, wie Holz, Kunststoff oder Metall. Es gibt auch andere Bauarten, wie die Winkelrute oder die Einhandrute .
Begriffsentwicklung
Die Wünschelrute ist eine aus Zweigen bestimmter Sträucher geschnittene, gabelförmige Rute, die in den Händen geeigneter Personen durch Ausschlagen Wasser- oder Erzadern anzeigen soll, vgl. noch Wünschelgerte (ahd. wunskilgerta, 11. Jh., mhd. wünschelgerte), -hütlein, -reis (mhd. wünschelrīs), -wurz. „´Mittel, einen Wunsch zu erfüllen´. Seit dem 13. Jhd. bezeugter Begriff für einen meist gegabelten Indikator, der vorzugsweise aus Holz hergestellt wurde und mit dem etwas Verborgenes aufgefunden werden sollte.“[3]
„Über den allgemeinen Gebrauch der Rute im 15.Jahrhundert berichtet der Benediktinermönch Basilius Valentius im ´Testatamentum novum´, im 1. Buch, Kapitel 25. Der Jesuit Athanasius Kircher (1601 – 1690) führt den Ausschlag der Wünschelrute auf Ausdünstungen der Erzgänge zurück. Johann Philipp Büntingen schreibt in seinem Buch ´Sylva subterranea: ´Daß die Wünschelruthen, die unter der Erde verborgenen Metalle und mineralia pflegen zu entdecken, ist mehr denn zu gewiß […].“[4]
„Paracelsus erklärt in der ´Philosophia Sagax´ (1571) die Bewegung der Wünschelrute als Wirkung der magnetischen Kraft oder des ´Spiritus´, der vom ´siderischen Menschen´ ausgehe.“[5]
Gottfried Zeidler hat im Jahr 1700 im ersten Kapitel in seinem Buch sehr umfassend die gängigen Wünschelrutentechniken und Anwendungsbereiche der Wünschelruten vorgestellt. Er verweist dabei auf eine über 200 jährige Tradition in Europa und “Wasserquellen würden am besten mit der Wündschelruthe gesucht”.[6]
Einige Zitate zur Wünschelrute von besonderen Persönlichkeiten:
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) hat in der dritten Strophe der Weissagung des Bakis, 1827, die Wünschelrute erwähnt: „Wünschelruten sind hier; sie zeigen am Stamm nicht die Schätze, Nur in der fühlenden Hand regt sich das magische Reis.“[7] und sogar Albert Einstein (1879 - 1955), deutscher Physiker, der 1921 den Nobelpreis für Physik erhielt, hatte eine positive Wertschätzung gegenüber der Wünschelrute gehabt. Er sagt: "Ich weiß sehr wohl, dass viele Wissenschaftler Rutengehen so beurteilen wie die Astrologie, wie eine Art von Aberglauben. Meiner Überzeugung nach ist das jedoch nicht berechtigt. Die Rute ist ein simples Gerät, das die Reaktionen des menschlichen Nervensystems auf gewisse Faktoren zeigt, die uns zu diesem Zeitpunkt unbekannt sind."[8]
Weiterführende Begriffe
Werkzeuge zur Anzeige körperlicher Wahrnehmung, wie beispielsweise V-Rute, Winkelrute, radiästhetische Antenne /Lecherantenne (z.B. H3-Antenne), Einhandrute, Geomantiestab, Schwingpendel, Pendel.
Weiterführende Literatur
Bird, Christopher, Wünschelrute oder das Mysterium der weissagenden Hand, München, 1981
König, Prof.Dr. Herbert L. & Betz, Prof.Dr. H.-D., Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report, München, 1989
Grün, Willi H., Erdstrahlen, Ullstein-Verlag, Frankfurt/a.M., 1986
Bibliographie
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Einzelnachweise
- ↑ „Wunsch“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, Quelle: <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Wunsch> (Zugriff am 14.12.2023).
- ↑ „Rute“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, Quelle: <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Rute> (Zugriff am 14.12.2023).
- ↑ Lüdeling, Hartmut, Handbuch der Radiästhesie / Schwerpunkt Grifflängentechnik, Nienburg, 1994, 148
- ↑ Kirchner, Georg, Pendel und Wünschelrute – Handbuch der modernen Radiästhesie, Genf, 1977, 240
- ↑ Bischof, Marco, Geschichte der Radiästhesie – Teil 1: Von der Antike bis zum Beginn der Aufklärung, in: Hagia Chora – Zeitschrift für Geomantie, Heft 18 ´Radiästhesie´, Klein-Jasedow, 2004, 25f
- ↑ Zeidler, Joh. Gottfried, Pantomysterium oder das neue vom Jahre in der Wündschelruthe, Halle (Magdeburg), 1700, 1, 1.Kapitel, und 183, 14.Kapitel
- ↑ Quelle: https://www.projekt-gutenberg.org/goethe/gedichte/chap192.html (Zugriff am 28.12.2024)
- ↑ Zitat aus: Millwisch, Mag. Claudia, Dokumentation zum wissenschaftlichen Nachweis der Radiästhesie (Rutengehen), in: Radiästhesiejournal des ´Österreichischer Verband für Radiästhesie und Geobiologie´ Nr. 86, Wien, 2013, 70, auch in Quelle: https://www.reiner-padligur.de/info_erdstrahlen_zitate.htm (Zugriff am 28.11.2023)